Badische Geschichte

Frank Engehausen: Kleine Geschichte des Großherzogtums Baden 1806 - 1918. Braun Verlag Karlsruhe, 3. Aufl. 2012, 207 S., ISBN: 978-3765083280, EUR 16,90.

Die "Kleine Geschichte des Großherzogtums" schafft es, die Badische Geschichte in den Kontext der europäischen und deutschen Entwicklung der Epoche zu stellen und dabei die Geschehnisse im Innern nicht aus den Augen zu verlieren. Da sind zunächst die Napoleonischen Kriege und ihr Einfluss auf die territorialen Verschiebungen und später das Verhältnis zum Deutschen Reich, die Berücksichtigung finden. Das Großherzogtum Baden nimmt nicht zuletzt durch seine Nachbarschaft zu Frankreich und der Schweiz eine herausragende geopolitische Rolle in der deutschen Geschichte des 19. Jh. ein. Im Innern sind es die Ereignissen der Jahre 1848/49, die von Frank Engehausen in der Mitte des Buches angemessenen Raum zugestanden bekommen.

"Infoboxen", Karten und Bilder helfen die Geschehnisse auch plastisch nachzuvollziehen. Dem Fachmann werden Hinweise zum wissenschaftlichen Apparat fehlen. Diese sind der Programmatik der Reihe "Regionalgeschichte - fundiert und kompakt" folgend, leider nicht aufgenommen worden. Dem Umfang zuliebe wurde der Fokus auf die politische Geschichte gelegt. Dementsprechend bleiben die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen weitestgehend außen vor. Dennoch bietet dieses aus einer Vorlesung entstandene Buch eine überaus kompakte und übersichtliche Geschichte des Großherzogtums, das Laien und Fachleuten gleichermaßen ein kurzweiliges Lesevergnügen bereiten wird. 

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Annette Borchardt-Wenzel: Die Frauen am badischen Hof. Gefährtinnen der Großherzöge zwischen Liebe, Pflicht und Intrigen. Casimir Katz Verlag, Gernsbach, 2. Aufl. 2010. 392 Seiten. ISBN: 978-3938047-124,80 EUR.

Überall im badischen Land trifft man auf ihre Namen: Karoline Luise, Amalie, Stephanie, Sophie, Luise und Hilda. Zahlreiche Plätze und Straßen, Institute und öffentliche Einrichtungen tragen die Namen derjenigen Frauen, die einst das Leben der Großherzöge von Baden so entscheidend beeinflusst haben. Wer waren die Frauen an der Seite der badischen Großherzöge? Welche Rechte, welche Pflichten, welche Freiräume hatten die Gemahlinnen der Fürsten? Wie standen sie zu ihren Männern und wie standen die Fürsten zu ihnen? Versuchten die Gemahlinnen politischen Einfluss zu nehmen? In welchem Ansehen standen die „Landesmütter“ bei ihrem Volk? Was leisteten sie für die Menschen im Land? Und nicht zuletzt: Erreichten die Frauen ihre selbst gesteckten Ziele oder scheiterten sie?

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Hans-Peter Becht: Badischer Parlamentarismus 1819 bis 1870. Ein deutsches Parlament zwischen Reform und Revolution. Droste Verlag, Düsseldorf 2009. 934 Seiten. ISBN 978-3-7700-5297-4. EUR 98.-

Der berühmte Karlsruher Historiker Franz Schnabel bezeichnete die badische Zweite Kammer als die „eigentliche Schule des vormärzlichen Liberalismus“. Er versuchte damit, das enorme Interesse zu erklären, das der badische Parlamentarismus des 19. Jahrhunderts schon bei den Zeitgenossen fand. Dieses Interesse hat zwar bis heute angehalten, eine Gesamtdarstellung der inneren und äußeren Entwicklung der parlamentarischen Institutionen fehlte jedoch bislang.

Der Band des Leiters des Pforzheimer Stadtarchivs und Lehrbeauftragten an der Universität Stuttgart schließt diese Lücke. Becht untersucht die parlamentarischen Entscheidungsprozesse der badischen Kammern und zeigt die Entstehung von Fraktionen und Parteien im Großherzogtum Baden. Damit werden erstmals die parlamentarische Entwicklung und der Wandel des Regierungssystems von den Anfängen bis zur Reichsgründung im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte eingehend analysiert.

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Michael Braun: Der Badische Landtag 1918–1933. Droste Verlag, Düsseldorf 2010. 646 Seiten. ISBN 978-3-7700-5294-3. EUR 78.-

Sonntag, 5. Januar 1919: Während in Berlin Massendemonstrationen das Bild prägen, finden in Baden an diesem Tag bereits Wahlen zur Badischen Nationalversammlung statt. Zentrum, SPD und DDP erzielen mehr als 90 Prozent der Stimmen und bilden eine Koalitionsregierung. Sie beweist – genau wie die ihr nachfolgenden Regierungen – die Fähigkeit und den Willen zum Kompromiss, der andernorts fehlt. Die Folge sind stabile Regierungen ohne die Flucht in vorzeitige Parlamentsauflösungen. Als Erklärungsfaktor wird meist ein wenig präzise definiertes „liberales Klima“ in Baden genannt.

Erstmalig untersucht die vorliegende Studie umfassend die Ausgangsbedingungen und die Entwicklung des Parlamentarismus im Baden während der Weimarer Republik. Sie zeigt Position und Funktion des badischen Landtags im politischen Prozess auf breiter Quellenbasis auf und analysiert sie. So entsteht ein facettenreiches Bild des Parlamentarismus in dem Land, das mit Recht als demokratisches Musterland bezeichnet wurde.
 

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Udo Wennemuth (Hrsg.): 450 Jahre Reformation in Baden und Kurpfalz. Veröffentlichungen zur badischen Kirchen- und Religionsgeschichte, Bd. 1. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2009. 164 Seiten. ISBN 978-3-17-020722-6. EUR 22

450 Jahre Reformation in Baden und der Kurpfalz werden in Aufsätzen umfassend abgehandelt und stets die Bezüge zur Entwicklung des Protestantismus heute betont. Damit ist dieses Buch historischer Überblick und theologischer Ausblick am Beginn des 21. Jahrhunderts. Die Beiträge des Bandes widmen sich der Entstehung des Protestantismus, der Verankerung in der Bevölkerung und der Erinnerung und Bewertung dieses für den deutschen Südwesten so bedeutsamen Ereignisses.

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Thomas Adam: Kleine Geschichte des Kraichgaus. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2010. 256 Seiten. ISBN 978-3-7650-8553-6. EUR 19,90

Der Kraichgau ist die Bezeichnung einer Landschaft, die im Norden vom Odenwald, im Süden vom Schwarzwald, im Westen von der Oberrheinischen Tiefebene und im Osten von Stromberg, Heuchelberg und Zabergäu begrenzt wird. Die größten Städte in diesem Kulturraum sind Bretten, Bruchsal, Sinsheim, Eppingen und Bad Rappenau. Daneben finden sich zahlreiche mittlere und kleinere Dörfer im Kraichgau wie Bad Schönborn, Oberderdingen und Kraichtal.

Thomas Adam beschreibt die Geschichte des »Lebensraums Kraichgau« von den ersten Besiedlungen bis in unsere Zeit. So ist die einzige verfügbare Gesamtschau der Geschichte des Kraichgaus entstanden. Unterhaltsam, wissenschaftlich fundiert und kompakt.

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Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, hrsg. v. der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden- Württemberg. Schriftleitung: Volker Rödel. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2009. ISSN 0044-2607.
EUR 49,90


Die Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins informiert nicht nur fundiert zur badischen Landesgeschichte, sondern veröffentlicht seit 1850 vielfältige Themen zum gesamten oberrheinischen Kultur- und Geschichtsraum. Dadurch gibt die Zeitschrift jährlich wichtige Anstöße für die wissenschaftliche Erforschung der Geschichte des westlichen Südwest- deutschlands von der Ur- und Frühgeschichte bis heute. Die Zeitschrift ist als Jahresabonnement erhältlich. 

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